„Die Kraft, Berge versetzen zu können, liegt in uns selbst.“
Émile Coué

Was ist eigentlich Psychotherapie?

Die Psychotherapie hat zum Ziel, seelisches Leid zu heilen oder zumindest zu lindern. Weiters kann sie in Lebenskrisen helfen und die Persönlichkeitsentwicklung, sowie die seelische Gesundheit fördern.

Als eigenständiges Heilverfahren im Gesundheitsbereich eignet sich die Psychotherapie für die Behandlung von psychischen, psychosozialen, aber auch psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen. Psychotherapie wird von Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten als eigenständiger, freier Beruf oder in einem Angestelltenverhältnis nach dem Psychotherapiegesetz praktiziert.

Im Zentrum der Psychotherapie stehen die Beziehung, der Austausch und das Gespräch zwischen der Psychotherapeutin/dem Psychotherapeuten und der Patientin/dem Patienten.

Eine Psychotherapie ist etwas Individuelles. Der Ablauf ist in kein festgelegtes Schema gepresst. In der Psychotherapie werden die Probleme der/des Hilfesuchenden nicht einfach von der Therapeutin/dem Therapeuten „gelöst“. Vielmehr geht es darum, die Menschen in ihrer Entwicklung und bei der Suche nach einer Problemlösung oder Veränderung zu begleiten. Somit können sich Menschen mit seelischen Leiden selbst verstehen und helfen lernen.

Die konkreten Ziele werden zwischen Klientin/Klienten und Psychotherapeutin/Psychotherapeut vereinbart. Gegebenenfalls werden noch andere Berufsgruppen für Diagnose und Therapie hinzugezogen (zum Beispiel Ärztinnen/Ärzte), um eine möglichst fundierte Behandlung zu ermöglichen. Bei schweren psychischen Erkrankungen kann eine stationäre Psychotherapie hilfreich sein. Diese ist bislang vorwiegend in spezialisierten Therapieeinrichtungen sowie psychiatrischen Abteilungen möglich. Auch in der psychiatrischen Rehabilitation spielt Psychotherapie eine wesentliche Rolle.

Wann sollten Sie an eine Psychotherapie denken?

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Psychotherapie?

Es gibt keinen allgemein gültigen Zeitpunkt, an dem man eine Psychotherapie beginnen „sollte“. Wenn Sie sich jedoch diese Frage stellen, kann das bereits ein erster Hinweis darauf sein, dass es in Ihrem Leben etwas gibt, das Sie belastet – und dass es sinnvoll sein könnte, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Eine zentrale Voraussetzung für eine Psychotherapie ist der Wunsch, etwas im eigenen Leben verändern zu wollen – sowie die Bereitschaft, sich mit den eigenen Gefühlen, Gedanken und Erfahrungen auseinanderzusetzen und sich dabei begleiten zu lassen.

Eine Altersgrenze gibt es grundsätzlich nicht. Ich arbeite in meiner Praxis vor allem mit Erwachsenen ab 18 Jahren.

Baum im Nebel

Es gibt Situationen, in denen Sie auf alle Fälle einen Psychotherapeuten aufsuchen sollten:

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  • Sie fühlen sich antriebs- und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
  • Sie oft niedergeschlagen und haben keine Freude am Leben.
  • Sie sind traurig und vereinsamt.
  • Sie befinden sich in einer belastenden Umbruchsituation, die schwer zu bewältigen ist.
  • Sie denken manchmal an Selbstmord.
Hand mit Pillen
  • Sie haben Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder andere körperlichen Beschwerden und der Arzt kann keine körperliche Ursache feststellen.
  • Seit längerer Zeit halten Sie sich nur noch mit Aufputsch-, Beruhigungs- oder Schlafmitteln (Psychopharmaka) aufrecht.
  • Sie sind süchtig – nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spielen.
eisige Rose
  • Sie leben in einer Beziehung, die Sie sehr belastet.
  • Sie fühlen sich durch Ihre Kinder dauerhaft überfordert.
  • Sie haben wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
  • Sie kommen mit Ihrer Sexualität nicht zurecht.

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, kontaktieren Sie mich einfach für ein Erstgespräch!

Ich freue mich darauf, Sie kennen zu lernen!

Depression

Was ist eine Depression?

Die Depression ist eine häufige psychische Erkrankung, von der im Laufe des Lebens etwa 10 bis 25 Prozent der Menschen in Österreich betroffen sind. Sie geht weit über vorübergehende Traurigkeit hinaus und beeinträchtigt oft das Denken, Fühlen, Handeln sowie das körperliche Befinden.

Typische Symptome einer Depression sind unter anderem eine anhaltend gedrückte Stimmung, ein Verlust an Freude und Antrieb sowie verminderte Leistungsfähigkeit. Auch Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Selbstzweifel, Schuldgefühle oder ein Rückgang des sexuellen Interesses können auftreten.

Ursachen einer Depression

Die Entstehung einer Depression ist meist auf ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren zurückzuführen. Häufig spielen belastende Lebensereignisse eine wichtige Rolle – etwa Trennungen, der Verlust eines geliebten Menschen, berufliche Krisen, Erkrankungen oder anhaltende zwischenmenschliche Konflikte.

Auch biologische und genetische Einflüsse können eine Rolle spielen. So ist bekannt, dass Depressionen in manchen Familien gehäuft auftreten, was auf eine gewisse Veranlagung hinweist.

Psychotherapeutische Unterstützung bei Depression

In der Psychotherapie erhalten Sie Raum, um über Ihre Empfindungen, Belastungen und inneren Konflikte zu sprechen. Ziel ist es, die Depression und ihre Hintergründe besser zu verstehen und Wege zu finden, mit den eigenen Gefühlen und Herausforderungen hilfreicher umzugehen.

Gemeinsam entwickeln wir Strategien zur Bewältigung belastender Situationen und stärken Ihre Ressourcen. So kann es gelingen, wieder mehr Selbstvertrauen, Lebensfreude und Handlungsfähigkeit im Alltag zu gewinnen – Schritt für Schritt und in Ihrem Tempo.

Ängste

Angst

Was ist eine Angststörung?

Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen: In Österreich sind etwa 16 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Grundsätzlich sind Angst und Stress normale Reaktionen auf belastende oder gefährliche Situationen – sie helfen uns, wachsam und handlungsbereit zu bleiben. In der Regel klingen diese Gefühle wieder ab, sobald die auslösende Situation vorbei ist.

Bei einer Angststörung hingegen bleibt die Angst bestehen oder tritt ohne erkennbaren äußeren Anlass auf. Sie wird als übermäßig, anhaltend und schwer kontrollierbar erlebt – und schränkt die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich ein.

Viele Menschen mit einer Angststörung vermeiden bestimmte Situationen aus Angst vor körperlichen Symptomen oder peinlichem Verhalten. So kann es vorkommen, dass sie sich nicht mehr trauen, das Haus zu verlassen, Aufzüge oder öffentliche Plätze meiden oder soziale Kontakte einschränken.

Typische Symptome einer Angststörung

Je nach Art der Angststörung können die Symptome unterschiedlich ausgeprägt sein. Häufige körperliche und psychische Anzeichen sind:

  • Herzrasen

  • Schweißausbrüche

  • Zittern

  • Atembeschwerden oder Engegefühl

  • Beklemmung oder das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren

  • Erröten

  • Übelkeit oder Angst, sich zu übergeben

  • Drang, rasch eine Toilette aufzusuchen

  • Die Sorge, sich in der Öffentlichkeit zu blamieren oder unangemessen zu verhalten

Psychotherapeutische Unterstützung bei Angststörungen

In der Psychotherapie geht es darum, Ihre Ängste behutsam und in einem geschützten Rahmen zu verstehen. Gemeinsam schauen wir darauf, wie Ihre Ängste entstanden sind, welche inneren Konflikte, Erwartungen oder Bedürfnisse damit verbunden sein könnten – und wie diese sich auf Ihr Leben auswirken.

Durch achtsames Zuhören und empathisches Verstehen können neue Perspektiven entstehen. Ziel ist es, dass Sie Schritt für Schritt mehr Sicherheit und Freiheit im Alltag erleben – und mit Ihren Ängsten anders umgehen können.

Zwang

Was ist eine Zwangserkrankung?
Eine Zwangserkrankung ist eine psychische Störung, bei der bestimmte Gedanken oder Handlungen immer wiederkehren und als quälend oder unsinnig erlebt werden. Die sogenannten Zwangsgedanken drängen sich auf und lösen oft starke Unruhe oder Angst aus. Um diese Gefühle zu lindern, führen Betroffene bestimmte Handlungen aus – sogenannte Zwangshandlungen. Diese können den Alltag stark beeinträchtigen.
Zwangserkrankungen beginnen häufig schon in der Kindheit oder Jugend – meist vor dem 30. Lebensjahr. Männer sind durchschnittlich etwas früher betroffen als Frauen. Etwa 2–3 % der Bevölkerung leiden unter einer Zwangsstörung. Bei manchen Menschen tritt zusätzlich eine zwanghafte Persönlichkeitsstruktur auf.

Wie kann Psychotherapie helfen?
In der psychotherapeutischen Arbeit geht es darum, die tieferen Ursachen der Zwänge zu verstehen. Gemeinsam schauen wir, welche inneren Konflikte eine Rolle spielen könnten und wie die Zwänge damit zusammenhängen. Ziel ist es, schrittweise neue, entlastende Wege zu finden – hin zu mehr Freiheit, Selbstbestimmung und Lebensqualität.

Zwang

„Man weiß nie, was daraus wird, wenn die Dinge verändert werden. Aber weiß man denn, was draus wird, wenn sie nicht verändert werden?“
Elias Canetti